Backhaus in Lengerich ist wieder in Betrieb

Großes Fest an Ramings Mühle

Ramings Mühle ist schon seit vielen Jahren für Besucher der Gemeinde sowie der Samtgemeinde Lengerich ein zentraler Anlaufpunkt. In den vergangenen Jahren ist dort viel investiert worden, um das Gelände rund um die Wassermühle noch attraktiver zu gestalten. Jetzt ist das Backhaus mit seiner neuen Küche und dem runderneuerten Ofen wieder eingeweiht worden.

Maximal 32 Brote nach geheimem Rezept passen auf einmal in den Backofen, erzählt Bäcker Franz Landwehr vom Heimatverein. Dank der neuen Schamottsteine können zwei Durchgänge nacheinander bei maximal 250°C gebacken werden. Fotos: Christiane Adam

Spender und Helfer freuen sich, dass ein „schönes Fleckchen Erde“ mit Leben gefüllt wird – ganz rechts Alois Raming, der bislang durch die Mühle geführt hat.

Ein Brot- und Tortenbuffet erwartete die Gäste.

Die neue Knetmaschine präsentiert Christa Duisen.

Die Tanzgruppe Wettrup auf dem Mühlenvorplatz.

Wenn jemand sagt: „Das läuft wie geschnitten Brot“, dann meint er damit, dass das Angebot reißenden Absatz findet. Geschnitten war das Brot, das in Ramings Mühle am Sonntag angeboten wurde, zwar nicht, aber reißenden Absatz fand es sehr wohl. „Und das ist jedes Mal so, wenn die fleißigen Bäckerinnen und Bäcker aus Lengerich ihren Stuten in der heimeligen Backstube im Kleinod der Gemeinde anbieten“, berichtet Christa Duisen anlässlich der feierlichen Inbetriebnahme der erweiterten Küche und des restaurierten Ofens.

Ein herrlicher Duft des nach traditionellem Rezept gebackenen Brotes lag in der Luft, als Gerd Wübbe, Bürgermeister der Gemeinde Lengerich, sich anschickte, all jenen zu danken, die mit Geldspenden und tatkräftiger Hilfe dafür gesorgt haben, dass Ramings Mühle weiterhin ein Anziehungspunkt für Ausflüge, Trauungen, Festlichkeiten und vieles mehr bleiben kann.

„Ramings Mühle ist ein ganz besonderes Fleckchen Erde in unserer Gemeinde“, so nannte nicht nur Wübbe den zwischen Lengerich und Handrup gelegenen historischen Ort. Auch der Vorsitzende des Heimatvereins für das alte Kirchspiel Lengerich, Johannes Wolters, betonte: „Ramings Mühle ist ein Juwel in Lengerich und muss intakt bleiben.“ Dies habe sich der Heimatverein auch vorgenommen. Geld für dieses Vorhaben gab es von der Volksbank Emsland Süd, der RWE, dem Wasserverband Lingener Land sowie der Stiftung Volksbank Lengerich. Insgesamt 12000 Euro spendeten diese Institutionen an den Heimatverein, der damit die Mühleneinrichtung, insbesondere die Küche und den mit Buchenholz befeuerten Backofen, erneuern beziehungsweise erweitern konnte.

Viele Förderer

Weitere 30000 Euro für das Projekt gab es je zur Hälfte vom Landkreis Emsland und von der Gemeinde Lengerich. Erster Kreisrat Martin Gerenkamp steuerte in seinem Grußwort eine weitere beeindruckende Zahl bei: „Mehr als 15500 Mitglieder sind in den insgesamt 76 kreisweiten Heimatvereinen aktiv.“ Dadurch werde unter anderem das wichtige Anliegen, durch die Vorführung von traditionellen Techniken auch junge Menschen zu begeistern und historische Orte mit Leben zu füllen, erreicht, freute sich der Vertreter des Landkreises.

Und Karl-Heinz Vehring vom Wasserverband Lingener Land wies auf die Zusammenhänge von Wasser, Mühle und Backen hin, wie man sie kaum schöner finden könne. Heinz Feismann als Vorsitzender der Volksbank Emsland Süd betonte, wie viel insbesondere auf den Dörfern von Ehrenamtlichen geschaffen wird.

Dass aber auch dort immer wieder Nachwuchs zum Mitmachen gesucht wird, wurde am Aufruf vom Heimatvereinsvorsitzenden Wolters deutlich, sich ihm bei einem Seminar über das Mahlen anzuschließen. „Es fehlen uns noch ein paar Kräfte. Das Seminar ist bereits gebucht. Wer macht noch mit?,“ fragte Wolters in die Runde.

Nähere Informationen zu Ramings Mühle, dem Heimatverein für das alte Kirchspiel Lengerich sowie dem Mahl-Seminar bei Johannes Wolters unter Tel. 05904/1650 sowie per E-Mail: wolters.johannes (a) t-online.de.

Quelle: Lingener Tagespost vom 07.10.2014, S. 15

Veröffentlicht in Backhaus, Ramings Mühle.